Nachtwallfahrten der Bruderschaften

Nachtwallfahrten der Bruderschaften zum Marienheiligtum in Mönchengladbach-Hehn


- 16. März 2024 -

Die Nachtwallfahrt der Schützenbruderschaften zum Marienheiligtum nach Hehn hat eine lange Tradition: Im Jahr 1983 ließ der Bezirksverband die Wallfahrt aufleben, die in den 1930er-Jahren als Gebetsgang begonnen hatte, um gegen das Naziregime zu protestieren. In jedem Jahr stellen die Bruderschaften ihren Pilgergang unter ein Leitwort. In diesem Jahr lautete es: „Unterdrückt die Fremden nicht, die bei euch leben, sondern behandelt sie wie
euresgleichen.“
Das Leitwort aus dem Alten Testament sollte ein deutliches Zeichen setzen gegen extremistische Tendenzen in Politik und Gesellschaft. „In dieser kleinen, doch atmosphärisch starken Kirche wollen wir ein politisches Thema aufgreifen, um mit dem Glauben zu antworten. Wir wollen Zeichen setzen, und unser Protest soll ein lauter sein, aus dem Herzen heraus“, betonte Bezirksbundesmeister Horst Thoren bei der Begrüßung der Pilger in der Wallfahrtskirche Hehn.
Im Anschluss traten Bezirkspräses Johannes van der Vorst und Pfarrer Manfred Riethdorf als Zelebranten an den Altar. „Tut dat jut, dat die Kirche voll ist“, sagte Johannes van der Vorst, als er die rund 100 Pilger sah. Auch viele junge Teilnehmer waren mit dabei. Für Nachdenkliches sorgte der Schützenpräses mit seiner Predigt, die er mit Klopfzeichen und Gesang begann. Mit „Wer klopfet an, gebt uns Herberg heut“, dem Lied aus der Herbergssuche von Maria und Josef, spannte er seinen Erzählbogen aus einem Krippenspiel als Kind in Waldhausen bis in die heutige Zeit, in der Geflüchtete auf Hilfe und Wohnraum angewiesen seien. „Unterdrückt die Fremden nicht, denn die Würde des Menschen ist unantastbar. Das gilt für jeden von uns“, lautete sein Schlusswort.
Gegen 19 Uhr hatte sich nach dem Segen durch Pfarrer Konstantinos Bolosis die Hauptgruppe der Pilger mit Bezirkskönig Michael Serrichio, der das Friedenskreuz des Bezirksverbandes trug, von der Pfarrkirche Speick aus, die inzwischen das griechisch-orthodoxe Gotteshaus St. Nikolaus ist, auf den Weg in Richtung Hehn gemacht. Insgesamt pilgerten etwa 600 Menschen zum Marienheiligtum. Die Teilnehmerzahl bleibe bei der Nachtwallfahrt immer relativ konstant, sagte Bezirksbundesmeister Horst Thoren. Er freue sich über das Konstante, denn gerade heute, in einer Zeit, in der Hass und Hetze den Zusammenhalt gefährden, brauche es starke Zeichen der Mitmenschlichkeit – gegen Extremismus und Ausgrenzung.
Nach dem Gottesdienst in Hehn kamen Schützen und Gäste zur Agape im Pfarrheim zusammen, ausgerichtet von der Hehner St. Michaels Bruderschaft. Mit dem Schlusssegen vor der Grotte der beleuchteten 14 Nothelfer schickte Johannes van der Vorst die Pilger zurück in ihre Heimatdörfer.

Text: Franz Josef Ungerechts
Quelle: RP-Online
Bilder: Bruderschaft Holt
Unsere Bruderschaft war mit ca. 30 Personen auf dem Weg nach Hehn,
angeführt von Jungkönig Marco Aretz mit dem Pilgerkreuz und Präsident André Heynckes. 
(Meditation und Gebet)
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